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Pelletheizung: Wie werden Holzpellets hergestellt?

Ein Beitrag von: BAUEN & WOHNEN

Erfahren Sie aus erster Hand, wie Holzpellets hergestellt werden, wie viel eine Pelletheizung im Jahr verbraucht und wie sich der Preis für Pellets entwickelt.
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Energie ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Ohne Energie würde unser Leben in vielen Bereichen stillstehen. Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat die Regierung Rahmenbedingungen für nachhaltiges Heizen gesetzt. Pelletheizungen werden nun als Teil dieser Strategie gefördert. Doch wie werden eigentlich die Holzpellets, der Brennstoff dieser Heizungen, hergestellt?

Die Herstellung von Holzpellets: Ein nachhaltiger Prozess

Sie stehen inmitten des Waldes und betrachten die Bäume. Doch Holzpellets werden nicht aus frisch geschlagenen Bäumen hergestellt. Vielmehr werden sie aus den Reststoffen der Holzindustrie gewonnen. Diese Reststoffe, die früher für andere Zwecke verwendet wurden, finden nun als wertvoller Brennstoff Verwendung.

Es wird einfach Holz aus dem Wald herausgenommen, das auch aus klimatechnischen Gründen, auch aus ökologischen Gründen raus muss. Das wird verarbeitet, wird zu Häusern gemacht, zu sonstigen Holzprodukten und der Rest des Restholzes ist für die Pellets da.

Helmut Schellinger

Die Rohstoffe für die Pellets stammen aus einem Radius von nur 40-50 Kilometern um die Produktionsstätte. So wird eine kurze Lieferkette sichergestellt und der CO₂-Ausstoß minimiert. So wird eine umweltschonende Produktion sichergestellt.

Video - so entstehen Holzpellets


Die Produktion von Holzpellets: Vom Rohstoff zum Endprodukt

Der Prozess beginnt nach der Anlieferung der Rohware mit der Trocknung des Rohmaterials. Überdimensionale Trockner, die mit Abwärme betrieben werden, sorgen dafür, dass das Holz den optimalen Feuchtigkeitsgehalt für die Weiterverarbeitung erreicht. Anschließend werden die getrockneten Holzspäne in riesigen Pressen unter hohem Druck zu Pellets gepresst. Dabei kommt kein zusätzlicher Klebstoff zum Einsatz, denn die im Holz enthaltene Substanz Lignin, welche sich unter Erhitzen verflüssigt, sorgt für die nötige Bindung der Pellets. Lediglich etwas Maisstärke wird dem Prozess hinzugefügt.

Es wird etwas Maisstärke zugegeben, um die Stabilität der Holzpellets zu unterstützen.
Es wird etwas Maisstärke zugegeben, um die Stabilität der Holzpellets zu unterstützen. (Foto: BAUEN & WOHNEN / Produktion Schellinger Pellets, Weingarten)

Die Zugabe von Maisstärke beträgt dabei nur etwa 0,5 Prozent und dient dazu, den Pelletierungsprozess zu stabilisieren. Sie unterstützt das natürliche Bindemittel Lignin bei der Pelletbildung. Durch die Zugabe von Maisstärke wird sichergestellt, dass die Pellets eine ausreichende Festigkeit und Stabilität aufweisen, um während des Transports und der Lagerung nicht zu zerfallen.

Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit

Die Qualität der Pellets wird streng überwacht und zertifiziert. Kurze Lieferketten und effiziente Herstellungsprozesse tragen zur Nachhaltigkeit bei. Die Energieeffizienz von Pelletheizungen ist ebenfalls bemerkenswert, da nur ein geringer Teil der Energie für die Herstellung der Pellets benötigt wird. So wird sichergestellt, dass die Pellets nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind.

Pellets ist ja eine junge Energie, obwohl wir das jetzt 25 Jahre schon betreiben hier in Baden-Württemberg - in Oberschwaben.

Helmut Schellinger, Schellinger in Weingarten
Die Rohware zur Herstellung der Holzpellets stammt unter anderem aus einer regionalen Produktionsstätte für Holzfertighäuser.
Die Rohware zur Herstellung der Holzpellets stammt unter anderem aus einer regionalen Produktionsstätte für Holzfertighäuser. (Foto: BAUEN & WOHNEN / Schellinger KG)

Preisentwicklung und Zukunftsaussichten

In den letzten Jahren sind die Preise für Pellets nur leicht gestiegen. Holzpellets sind im Vergleich zu anderen Energieträgern wie Öl und Gas weiterhin attraktiv. Die Preisdifferenz zwischen den Preisen von Pellets und herkömmlichen Brennstoffen wie Gas und Öl liegt etwa zwischen 10 Prozent und 40 Prozent, was Pellets zu einer wettbewerbsfähigen Option macht.

Öl vs. Pellets
Umrechnungsfaktor

Öl vs. Pellets

1000 Liter Öl entsprechen etwa 2000 Kilogramm Pellets. Es gilt also ein einfacher Umrechnungsfaktor von zwei.

Wir haben jetzt Pellet-Preise von knapp 300 Euro die Tonne, das ist auch den teureren Stromkosten etc. geschuldet.

Helmut Schellinger

Trotz der Preisanpassungen infolge von Marktschwankungen und Krisen bleiben Pellets im Vergleich zu anderen Brennstoffen eine kostengünstige Alternative.

Durchschnittsverbauch und Kosten - ein Beispiel

Durchschnittsverbauch und Kosten - ein Beispiel

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit vier Personen beträgt der Jahresbedarf an Pellets zwischen 4 und 5 Tonnen. Bei einem Jahresbedarf von 4 Tonnen entspricht dies ungefähr 1200 Euro an Energiekosten pro Jahr.

Fazit: Holzpellets als Schlüssel zur nachhaltigen Wärmeerzeugung

Holzpellets stellen eine nachhaltige und effiziente Alternative für das Heizen von Wohngebäuden dar. Durch die Verwendung von Reststoffen der Holzindustrie und kurze Lieferketten wird die Umweltbelastung minimiert. Die Zukunft der Pellets als regenerative Energiequelle ist vielversprechend, und ihr Beitrag zur Energiewende ist nicht zu unterschätzen. Durch kontinuierliche Innovationen und Verbesserungen in der Herstellungstechnologie werden Holzpellets auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Energieversorgung spielen.